Erfolgreiche Transaktionsumsetzung in Krisenzeiten durch aktiv-moderierendes Projektmanagement
Unruhige Zeiten wie diese kündigen sich zumeist nicht erst mit langer Vorlaufzeit an.
Das wissen wir aus eindrücklich negativen Beispielen der Vergangenheit, wie insbesondere der 11. September 2001, die Lehman-Pleite am 15. September 2008 oder auch der am 16. März 2020 beschlossene erste Covid-lock down in Deutschland. Oder jüngst der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Eine verlässliche Einschätzung darüber, wie lange die Zeiten unruhig bleiben werden, fällt schwer. Zumal, wenn die initialen Auslöser der Krise(n) weitere negative Begleit-erscheinungen nach sich ziehen, wie z.B. gestörte Lieferketten, Mangel bei bestimmten Rohstoffen und Basisprodukten, enorme Steigerungen bei Energiekosten, oder ein durch höhere Zinsen belastetes Kapitalmarktumfeld und einiges mehr.
Bei großer Unsicherheit auf der ökonomischen Meta-Ebene fallen Entscheidungen zu sensiblen unternehmerischen Weichen-stellungen nicht leichter.
In den vergangenen Monaten war in unserer Beratungspraxis festzustellen, dass bereits angestoßene Entscheidungsprozesse resp. Projekte situativ aufgrund deutlich veränderter Planungsparameter angepasst werden mussten.
In einer von uns aktuell begleiteten Nachfolge-Situation bei einem mittelständischen Unternehmen beispielsweise konfrontierten die potenziellen Nachfolger bzw. Erwerber unsere Auftraggeber, die Verkäufer, insbesondere damit, dass durch die spürbar gestiegenen Finanzierungskosten der gebotene und schon vereinbarte Kaufpreis nun nicht mehr gehalten werden könne.
Das Interesse an dieser aus Erwerbersicht strategisch überaus sinnvollen Akquisition ist unverändert hoch, und auch unsere Auftrag-geber sehen in diesem Projekt eine attraktive Gelegenheit, ihr Unternehmen in gute Hände geben zu können. Nicht zuletzt auch aus Verantwortung der Belegschaft gegenüber.
In der geschilderten Situation kommen unterschiedliche, zunächst klar defensiv eingefärbte Faktoren zusammen.
Auslöser für das entstandene Spannungsfeld ist letztlich eine Entwicklung auf der Meta-Ebene, die von den handelnden Akteuren nicht beeinflusst werden kann. In deren unmittelbaren Einflussbereich hingegen fällt jeweils die Entscheidung, wie mit der veränderten Ausgangslage umgegangen werden kann.
Generell bieten sich in derartigen Fällen vielfältige, unterschiedliche Instrumente an, um eine für beide Seiten vertretbare Lösung noch herbeiführen zu können. Exemplarisch seien hier z.B. insbesondere Earn Out-Regelungen, Anteilsquote oder auch eine Akquisitionsfinanzierung unterstützende Maßnahmen seitens der Verkäufer erwähnt.
Im vorliegenden Fall haben die veränderten Parameter letztlich nicht zu einem Abbruch des Projektes geführt.
Vielmehr haben wir im Rahmen unserer umsichtigen Projektführung mit den beteiligten Akteuren zunächst jeweils ein „Bedürfnis-Kataster“ mit entsprechenden Priorisierungen als Vertrauens bildende Maßnahme erarbeitet.
Die somit resultierenden und transparent abgeleiteten Interessenschnittmengen waren dann die Basis für eine Aktualisierung der Projektparameter, selbstverständlich auch der kommerziellen Aspekte.
Die vertraulichen Gespräche hierzu halten derzeit noch an und die Parteien zeigen sich berechtigterweise sehr zuversichtlich, einen Abschluss der Transaktion bei letztlich unverändertem Kaufpreis in den nächsten zwei Monaten zu erreichen.